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Friedhofskirche St. Bartholomä

Vor 500 Jahren, am 29. Oktober 1508 wurde diese markant gelegene Kirche, zwischen Friesenried und Salenwang, durch den Augsburger Weihbischof Heinrich zu Ehren des hl. Bartholomäus und des Märtyrers Cyriakus geweiht. Eine der Glocken stammt bereits von 1488, weshalb sich vermuten lässt, dass die Kirche bereits 20 Jahre vorher gebaut wurde. Im Turm befindet sich noch eine ältere Glocke deren Charakter in das 14. Jahrhundert weist und vermutlich aus einer bedeutend kleineren Vorgängerkirche oder -kapelle stammt. Das erstmals 1145 durch Urkunde nachgewiesene Friesenried, war mit seinem zugehörigen Nebenort Salenwang in kirchlicher Hinsicht der Pfarrei Oberbeuren als Filiale zugeordnet. Oberbeuren ist seit der fränkischen Missionierung im 8. Jahrhundert eine der ältesten Pfarreien im Allgäu. Am 20. März 1692 wurde in Friesenried bei St. Bartholomä ein eigenes Kuratbenefizium errichtet.

Ab 1695 entstand in Friesenried die Vorgängerin der heutigen Pfarrkirche St. Joseph. Es kam nunmehr zu über 100 Jahre andauernden Streitigkeiten mit Salenwangern, weil die Friesenrieder Gottesdienste von der Pfarrkirche St. Bartholomä, in die neu gegründete Ortskirche verlagern wollten, die Salenwanger hingegen für ihre alten Rechte, am für sie günstiger gelegenen Gottesdienstort St. Bartholomä, kämpften. Durch allerhöchste Entschließung vom 09. Juni 1824, mit vorläufiger Regelung von 1816 als endgültig erklärt, wurden Gottesdienste während der Wintermonate in Friesenried, während der Sommermonate in St. Bartholomä abgehalten.

Erst 1810 wurde Friesenried selbständige Pfarrei und von Oberbeuren abgetrennt. Erst nach dem Neubau der Josephskirche in Friesenried 1929 wurde diese endgültig, anstelle von St. Bartholomä, Pfarrkirche für Friesenrieder und Salenwanger. Chor und Langhaus von St. Bartholomä sind spätgotisch. Die ursprünglich gotischen Fenster wurden um 1690 im Frühbarock verändert. Der Kirchturm ist spätgotisch, die heutige Einrichtung spätbarock das Choraltarblatt stellt den heiligen Bartholomäus und den Märtyrer Cyriakus dar, datiert von 1654, im Erdgeschoss des Kirchturms befindet sich die Sakristei mit Netzgewölbe. In der Kirche befinden sich, auch in dem im 19. Jahrhundert angebrachten Vorbau, Kriegergedenktafeln aus den napoleonischen Kriegen und aus dem deutsch-französischen Krieg 1870/71.

Friedhof Kirche

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